Tag 1:
Regen ohne Ende, schon beim Losfahren, das ich um eine halbe Stunde
verschiebe. Dann, kurz hinter Brüssel fahre ich eine Tankstelle an
und eine enorme Rauchwolke steigt von unten auf - meine Sachen und
der Motor stehen im Öl! Diagnose: Ölkühler geplatzt... Ich kann's dank vor Jahren gekauften Zwischenstücks, das die Schläuche
kurzschließt, flicken. Allerdings komme ich zu spät für die 14:00
Fähre, aber die um 16:00 tut's auch. Auf der Fähre muss ich
feststellen, dass Briten härter sind als Deutsche: an der Bar
bestellt der Gentleman vor mir ein Bier, der Nächste gar einen
Gin-Tonic. Das Öl leckt weiterhin, aber ich kann weiterfahren. Gegen
19:00 komme ich in Eastbourne an. Dort versuche ich, das Ölleck
abzudichten, anschließend falle ich ich im gegenüberliegenden Pub
ein, völlig ausgehungert. Das Essen ist nicht billig, dafür aber für einen Wikinger ausreichend. East- bourne ist eindeutig auf Touristen
und Fun ausgerichtet: eine Spielhalle, Strand und eine überlaute
Diskothek, dazu Touristen aus Frankreich, Spanien, Deutschland,
den Nieder- landen und Wasweisichwoher.
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Notdürftige Reparatur des Öllecks am
Mopped |
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Kitesurfer an der Südküste |
Einladender Strand |
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Ein Pub wie viele
Andere |
Die Strandpromenade in
Eastbourne |
Tag 2:
Das Wetter sieht sehr gut aus, das ändert sich, als ich Richtung
Portsmouth komme. Es schüttet, ich kürze deswegen die Route ab.
Die BMW saut sich und mich unterdessen völlig mit Öl ein und ich
kann die Regensachen nicht anziehen, da die kein Öl vertragen... Am
B&B angekommen, starte ich einen letzten Reparaturversuch und
lege die Ölschläuche nach unten, falls es jetzt noch tropft,
dann wenigstens nur auf die Straße. Dann stopfe ich meine nassen Stiefel
mit alten Zeitungen aus und genehmige mir im örtlichen Pub ein
Sand- wich und ein Ale, das lässt den Tag langsam abklingen. Ich
führe noch eine nette Unter- haltung mit 2 Walisern und fahre dann
zurück. Nach 2 weiteren Pints Bier im B&B bin ich restlos dicht
und horche an der Matratze. Morgen geht's nach Irland.
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Waliser Landschaften |
Alte Presse im Hof des
B&B |
Tag 3:
Das letzte Bier gestern Abend war eindeutig vergiftet, darum komme
ich zu spät los... Das Frühstück wird fallen gelassen, aber ob
die Zeit bis zur Fähre nach Irland reichen wird? Unterwegs noch
eine Polizeikontrolle - nur eine Routine. Erst um kurz vor 12 komme
ich am Hafen von Rosslare an - zu spät für die 11 Uhr Fähre. Die
um 14:30 bekomme ich dafür 15 Pfund preiswerter, immerhin. Am
Hafen habe ich bei der Anfahrt eine Tanke mit Dampfstrahler
gesichtet, woraufhin sich meine BMW freuen darf, den Ölschmodder
endlich los
zu werden. Meine noch von gestern nassen Stiefel lasse ich in
der Sonne beim Warten auf die Fähre trocknen. In Irland angekommen
muss ich mangels Zeit wieder die Route abkürzen und komme dennoch
erst um 20:15 in Dublin an. An einer Ampel hält ein Ire neben mir
an, knipst meine BMW und meint dazu: "A wonderful bike" -
Mir war gar nicht bewusst, dass meine BMW solch ein Exot ist. Das
Wetter ist recht gut, teils bewölkt, teils sonnig, die
Temperatur in Dublin dufte bei 18-20 Grad liegen. Das Hotel ist
schnell gefunden und ganz OK. Schnell duschen und ein Restaurant suchen, ein Italiener in der Nähe ist rasch gefunden. Zuletzt
hole ich mir in einem Pub noch mein erstes Guinness auf irischem
Boden, während mich ein offenbar etwas angetrunkener Ire mit seinem schwer verständlichen Mixmasch aus Englisch, Irisch und Keltisch
unterhält. Morgen fängt der Urlaub richtig an.
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Der Hafen von
Fishguard |
Dublin - Werbung
eines französischen Cafes |
Tag 4:
Ich habe mir für heute viel vorgenommen, zu Fuß geht es kreuz und
quer durch Dublin, die Half Penny Bridge, die Grafton Street,
die Docks, der Liffey, das Post Office und noch viel mehr stehen
auf dem Programm, bis die Füße wehtun. In einem Cafe wird eine
Stärkung eingenommen, dann geht es zur Michan's Church - die
kleine Tour macht zwar prinzipiell nicht viel her, aber der
Tourguide hat was von einem Schauspieler, gesten- und mimikreich erzählt er die Geschichte der beiden Gruften und der darin
liegenden Mumien (die Atmosphäre dort unten fördert die Entstehung
von Mumien). Zur weiteren Stärkung brauche ich jetzt anschließend
was Härteres und mache eine Besichtigungstour zur nahe gelegenen Jamesons Whiskey Destillerie. In einem Burger King nehme ich am
Abend eine Mini- Mahlzeit ein, das reicht nach den deftigen Genüssen
der letzten Tage. Todmüde und mit schmerzenden Gehwerkzeugen
lege ich mich ins Bett.
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Die "Temple Bar" im
gleich- namigen Bezirk - das Amüsier- viertel von
Dublin |
Die Half Penny
Bridge |
Die O'Connell
Street, links das Post Office |
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Die Samuel Beckett
Bridge |
Der Liffey |
Was der "Angels
Share" nach Jahren noch übrig lässt vom guten Jameson
Whisky... |
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